Das Hotel in Bormio (Italien) ist ganz neu, es wurde 2012 eröffnet. Dem Mailänder Designstudio „Antonio Citterio Patricia Viel and Partners“ ist es gelungen, im Gebäude des Eden Hotels den Charme des ländlichen Lebens mit modernen Annehmlichkeiten zu vereinen. Das Hotel ist auffällig, weithin sichtbar – und das auf einfache Art und Weise. Vier Gebäude, die durch Durchgänge zu einem Gebäude verbunden sind, haben unterschiedliche Breiten und Fassadenformen. Eine einfache Rezeption macht sofort die Silhouette des Hotels attraktiv und nicht standardisiert. „Einführung in den rustikalen Stil“ beginnt auch mit dem Äußeren des Hotels. Bewusst primitiver Holzzaun und Bretterwandverkleidungen bereiten den Gast auf das vor, was ihn im Inneren erwartet. Charakteristische Merkmale des Hotels sind Einfachheit, das Erreichen von Designzielen mit lakonischen Akzenten. In der Eingangshalle wird der Eindruck von Wohnlichkeit durch einen brennenden Kamin, originale Holztische, einen unregelmäßig geschnittenen Teppich und alte Schneeschuhe erreicht. Das Restaurant ist von den riesigen Glaswänden lichtdurchflutet, Gemütlichkeit wird durch ein weiches Wandsofa geschaffen, Felle auf den Stühlen. Übrigens: Rustikales Styling zwingt Designer nie dazu, auf Komfortansprüche zu verzichten. Moderne doppelt verglaste Fenster isolieren so gut, dass sie neue passive Wärmeübertragungstechnologien ermöglichen. Gleiches gilt für die Sanitäranlagen – sie sind modern, komfortabel und funktional.
In den Zimmern erreichen die Designer mit schwarz-weiß karierten Stoffen, selbstgewebten Läufern, massiven Holzmöbeln, Weidenkörben für Dinge, hölzernen Wandpaneelen eine rustikale Atmosphäre. Der "rustikalste" Raum des Hotels ist die Außenterrasse. Hier ist ein kompletter Satz von Dorfattributen - ein altes Kohlenbecken, Tische aus Holzstämmen, mit Schaffellen bezogene Korbstühle. Das gesamte „Eden Hotel“ zeigt anschaulich, wie man mit minimalen Mitteln und subtilem Augenmaß seine Ziele erreichen kann.